Erarbeitung Leitbild
Auswertung Bevölkerungsumfrage in Fischbach-Göslikon
Natur und Naherholungsraum „Perlen“ des Dorfes
Der Gemeinderat Fischbach-Göslikon gab im Zusammenhang mit der Entwicklung des Leitbilds „Fi-Gö 2030“ bei der JC Kleiner GmbH eine Bevölkerungsumfrage in Auftrag, Die Ergebnisse derselben bildeten eine der Grundlagen für die zweitägige Klausur des Gemeinderates Ende März 2021.
Der Gemeinderat zeigte sich erfreut über den guten Rücklauf der Fragebogen: 150 Fragebogen (65 weibliche und 85 männlich Teilnehmende), 43 aus der Altersgruppe bis 45 Jahre, 63 im Alter von 46 – 65 Jahren und 44 im Seniorenalter sind eine beachtliche Zahl bei einer Einwohnerzahl von 1‘670 Personen.
Neben dem strukturierten Umfrageteil konnte zu verschiedenen offenen Fragen Stellung genommen oder Anregungen formuliert werden. Hervorgehoben werden in 95 Rückmeldungen die Natur und die Naherholungsgebiete zwischen Reuss und Moossee, die in einer Bemerkung auf einem der 150 eingereichten Fragebögen als Fischbach-Göslikons „Perlen“, in einer anderen als das grosse Plus des Dorfes bezeichnet werden.
Positiv erwähnt werden in den 155 Antworten auf die Frage „Was gefällt Ihnen besonders in Fischbach-Göslikon?“ unter anderem auch die restaurierte Kirche mit dem markanten Kirchturm, die vielen Wanderwege, der Dorfcharakter der Gemeinde, die Lage des Schulhauses oder das Vereinsleben.
Die Umfrage zeigt ein differenziertes Bild und weist auf zum Teil ganz unterschiedliche Wahrnehmungen hin, die mit verschiedenen Aussagen im zweiten Teil der Umfrage verstärkt werden.
Gemeinderat und Gemeindeverwaltung im Spiegel der Bevölkerung
Die Arbeit des Gemeinderates wird aufgrund der Umfrageergebnisse von rund der Hälfte der Bevölkerung als gut bezeichnet:
Die Anliegen würden vom Gemeinderat ernst (23,3 %) oder teilweise ernst (30 %) genommen. Insgesamt 35,4 % finden, dass dies eher nicht oder überhaupt nicht zutreffe, 7,3 % äussern sich gar nicht und für 4 % besteht diesbezüglich Handlungsbedarf.
Dass die Arbeit von politischen Exekutiven, ob auf Bundes-, Kantons- oder Gemeindestufe ganz unterschiedlich beurteilt wird, zeigt auch diese Umfrage: 20,7 % erachten die Arbeit als qualitativ überzeugend. Für 30 % ist sie teilweise überzeugend, für weitere 24,7 % eher nicht überzeugend und für 12 % gar nicht überzeugend. Hier sind acht der Befragten der Ansicht, es bestehe Handlungsbedarf.
Positiv sieht die Beurteilung der Informationspolitik des Gemeinderates aus, sind doch insgesamt 61,4 % der Ansicht, aus der Ratsstube werde ausreichend oder teilweise ausreichend informiert. Rund ein Drittel ist gegenteiliger Meinung.
Für den Gemeinderat sehr aufschlussreich ist die Haltung, ob die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden verstärkt werden soll (33,3 % trifft zu und 28,7 % trifft eher zu). Von etwas mehr als einem Viertel der Rückmeldungen wird die gegenteilige Meinung vertreten, davon 11,3 %, die keine verstärkte Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinaus verlangen.
Die Rückmeldungen zur Arbeit des Gemeinderates waren einerseits positiv, andererseits fanden sich kritische Töne wie zum Thema Verkehrsübergang zur Grenzstrasse, zum Standort Entsorgungstelle, zur Haltung zur Erdverkabelung der kV-380-Leitung oder zur schulischen Infrastruktur. Gleichzeitig wird die Einführung der Bürgertalks von verschiedenen Teilnehmenden der Befragung sehr positiv gewürdigt. Gewünscht wir auch ein Informationsgefäss, wo junge Mitbürgerinnen und Mitbürger vom Gemeinderat auf politischer Ebene abgeholt werden.
Bis auf eine von zahlreichen Wortmeldung fanden sich in den Äusserungen zur Verwaltung erfreulicherweise ausschliesslich positive Stimmen. Die Umfrageergebnisse unterstreichen, dass die Mitarbeitenden der Gemeindeverwaltung kompetente Arbeit leisten und professionell auftreten: Auf 90 Fragebogen (60 %) werden die Verwaltungsangestellten als freundlich bezeichnet, für weitere 24,7 % ist sie teilweise freundlich.
Ähnlich überzeugend wird die Kompetenz beurteilt: Für 45,3 % trifft dies zu, für 34,7 % teilweise zu. Demgegenüber haben 15 % der Befragten, so ist zu vermuten, weniger gute Erfahrungen gemacht; für diese Personen arbeitet die Verwaltung eher nicht oder gar nicht kompetent.
Die Homepage, welche auch von Dritten aus anderen Gemeinden verschiedentlich positiv gewürdigt wird, spricht aufgrund der positiven Beurteilung von 83,4 % der Teilnehmenden an der Umfrage offensichtlich an. Bekannt ist, dass von der älteren Generation nach wie vor nicht alle Zugang zum Internet hat. Das erklärt, dass 5,3 % auf diese Frage nicht konkret antworten.
Leicht kritischer wird das Image der Gemeindeverwaltung bewertet: 62,7 % positiver Stimmen stehen 25,3 % kritische Stimmen gegenüber. Dass die Öffnungszeiten der Verwaltung nicht für alle stimmen, zeigt auch diese Umfrage: Für knapp zwei Drittel passen sie insgesamt, für einen Drittel stimmen sie nicht oder eher nicht, für sieben Personen besteht Handlungsbedarf.
Fischbach-Göslikon und das Dorfbild
Fischbach-Göslikon ist ein klassisches Strassendorf, das sich links und rechts der Kantonsstrasse auf einer Länge von knapp 2 Kilometern gliedert. Im Dorfteil Göslikon befindet sich ein wertvoller historischer Kern um die Kirche Maria Himmelfahrt mit weiteren Gebäuden von erhaltenswerter Bausubstanz. Bis zum Ausgang des Dorfes im Dorfteil Fischbach befinden sich unter anderem mit dem „Alten Löwen“, der „Alten Post mit der grossen Doppelscheune“ weitere historisch wertvolle Bauten. Seit Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts sind die beiden Dorfteile zusammengewachsen. Es entstanden neue Quartiere mit verschiedenen Überbauungen.
Mehr als die Hälfte der Befragten stellen fest, dass sich die Gemeinde eher nicht (31,3 %) oder gar nicht (22 %) um ein schönes Dorfbild sorgt. Deutlich weniger, nämlich 35,4 % finden, dass sich die Gemeinde für ein schönes Dorfbild sorgt (12,7 %) oder eher sorgt (22,7 %).
Attraktiver Wohnraum, Familienfreundlichkeit, Sicherheit und Ordnung
Ein Teilnehmer der Umfrage, der vor 40 Jahren von Zürich nach Fischbach-Göslikon gezogen ist, hält fest, dass er dies nie bereut habe. Diese Äusserung steht nicht alleine.
Für insgesamt 70 % der Befragten trifft es zu (32,7 %) oder eher zu (37,3 %), dass das Dorf über ausreichend attraktiven Wohnraum verfüge. Dem stehen gerade einmal 24,7 % entgegen, für welche diese Aussage eher nicht (18,6 %) oder gar nicht (6,0 %) zutrifft. Unterstrichen wird dies dadurch, dass 74 % sich an einer hohen Wohn- und Lebensqualität in Fischbach-Göslikon erfreuen und nur ein Fünftel der Befragten sich dieser Aussage nicht anschliessen kann. Einschränkungen der Wohnqualität finden sich in den Bemerkungen zu unterschiedlichen Gerüchen in der Luft, zum grossen Durchgangsverkehr oder zum Littering im Dorf und in den Naturlandschaften.
Dagegen ist aufgrund der Ergebnisse der Umfrage festzustellen, dass die Gemeinde bislang zu wenig für familienfreundliche Quartiere mit Spiel- und Gemeinschaftsplätzen gesorgt hat, sind doch 41,3 % der Befragten dieser Ansicht, während es für 37,3 % diesbezüglich stimmt oder eher stimmt.
Vielen Einwohnern von Fischbach-Göslikon ist vermutlich nicht bewusst, dass die Thematik erneuerbare Energie im Dorf längst angekommen ist. Anders kann nicht erklärt werden, dass 19,3 % der Befragten nicht wissen, dass erneuerbare Energie gefördert wird und 4 % Handlungsbedarf sehen. Für 44 % trifft die Aussage jedoch zu oder eher zu; aus Sicht von 32,6 % wird erneuerbare Energie von der Gemeinde nicht oder eher nicht gefördert.
Zu einem attraktiven Wohnraum gehört auch die Wahrnehmung, dass sich die Gemeinde mit Unterstützung der Regionalpolizei für Ruhe, Sicherheit und Ordnung einsetzt. Für 28 % trifft dies zu, für weitere 34 % trifft dies eher zu. Skeptischer sind jedoch rund ein Viertel der Befragten, für welche die Aussage nicht oder eher nicht zutrifft. Für 4,7 % besteht sogar Handlungsbedarf bezüglich Gewährleistung von Ruhe, Ordnung und Sicherheit.
Gesundheit und Angebote für ältere Menschen
Für die Teilnehmenden an der Umfrage hat es eindeutig ein nicht ausreichendes Angebot für „altersgerechtes Wohnen“: 51,4 % sind dieser Ansicht. Dem stehen nur gerade 17,3 % positiver Stimmen gegenüber. Für 10 % besteht Handlungsbedarf und 21,3 % äussern sich nicht zur dieser Thematik. Mehr Zufriedenheit zeigt sich zur Frage zum Angebot für ältere Menschen: 42,7 % äussern sich in zustimmendem Sinne, für 32 % sind die Angebote nicht befriedigend. Gut ein Fünftel der Befragten vertreten keine Meinung zu dieser Frage. Im Fragebogen werden von mehreren Personen die Seniorenreise und das Weihnachtsessen für die Senioren ausgesprochen positiv gewürdigt. Bedauert wird zudem, dass die beiden Anlässe im Corona-Jahr 2020 nicht stattfinden konnten.
In Fischbach-Göslikon, wo die nächsten Arztpraxen und Apotheken in den regionalen Zentren Bremgarten und Wohlen sind und die Spitex vor Ort sehr gute Arbeit leistet, wird die Gesundheitsversorgung unterschiedlich beurteilt: 14 % sind der Ansicht, dass die Gesundheitsversorgung gut sei; für weitere 25,3 % trifft dieses Annahme eher zu. Eher nicht oder gar nicht zufrieden sind insgesamt 41,3 % der Befragten, für 6 % besteht Handlungsbedarf und 13 % äussern sich dazu nicht konkret.
Keine eindeutigen Aussagen zu Tagesstrukturen, Schule, Schulweg und Jugendarbeit
Auffällig an den Ergebnissen zum Themenbereich Schule und Jugendarbeit ist die Feststellung, dass bei drei der vier Fragen (Tagesstrukturen, Schule und Jugendarbeit) gut ein Fünftel der Befragten sich nicht konkret äussern. Der Gemeinderat hat sich aufgrund der Ergebnisse mit der Thematik Schulwege (45,3 eher positive Stimmen stehen 37,3 % eher negative Stimmen gegenüber), den Tagesstrukturen (44,7 % eher positive, 28, 7 % eher negative Stimmen) und der Jugendarbeit (26,6 % eher positive, 52,7 % eher negative Stimmen) auseinanderzusetzen.
Schliesslich erachten 16 % die Schule als zukunftsorientiert, 24 % äussern sich eher positiv. Demgegenüber stehen 32,0 %, welche die Schule als eher nicht oder gar nicht zukunftsorientiert bezeichnen. Für weitere 8 % besteht bezüglich Schule Handlungsbedarf.
Freizeit- und Vereinsangebot
Auf einem Fragebogen wird festgehalten, dass die Vereine unterstützt werden sollen, da sie das Dorf zusammenhalten, ihm eine Identität verleihen und alte Traditionen weiterleben und neue entstehen lassen. Auf einem anderen Fragebogen wird erwartet, dass das kulturelle Leben mit Beteiligung des Gemeinderates aktiviert wird. Diese beiden Meinungen, nicht die einzigen dieser Art, unterstreichen die unterschiedlichen Haltungen, die auch die Umfrageergebnisse andeuten:
Für die Mehrheit stimmt das Freizeit- und Vereinsangebot in Fischbach-Göslikon: Für 32 % ist es breit, für weitere 24 % eher breit. Gegenteiliger Meinung sind 33,3 %. Für sie trifft die Aussage, dass das Dorf über ein breites Angebot verfüge, nicht (14 %) oder eher nicht (19,3 %) zu.
Einkaufsmöglichkeiten und Gewerbe
Die Dorfbevölkerung kennt den VOLG im Zentrum des Dorfes, dazu gibt es einzelne Hofläden in Fischbach-Göslikon. Erfragt wurde, ob die Gemeinde über genügend Einkaufsmöglichkeiten verfüge: Für 28,7 % trifft dies zu, für 20 % eher zu. Während 6 % Handlungsbedarf signalisieren, sind 43,4 % der Ansicht, dass im Dorf eher zu wenig (22,7 %) oder wenig (20,7 %) Einkaufsmöglichkeiten sind.
Mehr als ein Viertel der Bevölkerung weiss nicht, ob die Gemeinde das Gewerbe unterstützt. Das deutet bei genauer Betrachtung Handlungsbedarf an. Umso mehr nur gerade 14,7 % finden, die Gemeinde Fischbach-Göslikon unterstütze das Gewerbe, weitere 26,7 % sagen, es treffe eher zu. Für 22,7 % wird das Gewerbe von der Gemeinde eher nicht und für 6,7 % gar nicht unterstützt.
Geplantes Wachstum des Dorfes polarisiert
Die Entwicklung des Dorfes in den letzten Jahren wird unterschiedlich wahrgenommen: Für 48 % trifft es zu (12 %) oder eher zu (36 %), dass sich Fischbach-Göslikon positiv entwickelt hat; für 42.7 % trifft dies eher nicht zu (20.7 %) oder nicht zu (22.0 %). Die restlichen Befragten haben keine Meinung oder sehen einen Handlungsbedarf.
Die Umzonung des Gebietes Widacher von einer Gewerbe- in eine Sondernutzungszone (von der Einwohnergemeindeversammlung am 27.11.2014 genehmigt) löst mit dem Einreichen der Baubewilligung im Dezember 2021 Befürchtungen zum Dorfwachstum aus. Dies zeigt sich in einzelnen Äusserungen wie beispielsweise derjenigen, wo angemerkt wird, dass mit der Überbauung Widacher das Naherholungsgebiet überlaufen werde. Unterstrichen wird dies dadurch, dass für 72.6 % der Umfrageteilnehmer das Dorf eher nicht oder gar nicht weiter wachsen dürfe.
Steuerfuss – oder: Das liebe Geld
Einer der Faktoren, welcher zur Attraktivität eines Wohnortes beiträgt, ist der Steuerfuss. Der Bezirk Bremgarten hat mit 93 % (2019) den im Schnitt aller Gemeinden tiefsten Steuerfuss aller Aargauer Bezirke. Nur noch der Bezirk Lenzburg hat einen Schnitt der Gemeindesteuerfüsse von weniger als 100 %.
Seit dem Jahr 2020 hat Fischbach-Göslikon einen Steuerfuss von 99 %. Für 25,3 % ist es zutreffend, dass die Gemeinde über einen attraktiven Steuerfuss verfügt, für 36,7 % trifft dies eher zu. Für 24 % trifft dies eher nicht, für weiter 5,3 % gar nicht zu; 2 % erkennen einen Handlungsbedarf.
Fischbach-Göslikon und der Verkehr
Bewusst wurden in der Bevölkerungsumfrage die Kantonsstrassen K270 (Bremgarter- und Mellingerstrasse) und K384 (Niederwilerstrasse) nicht angesprochen. Die Gemeinde kann über die Entwicklung dieser Strassen nicht autonom entscheiden, der Kanton bestimmt massgeblich und bezahlt mit, wenn Kosten für Sanierung und Anpassungen anstehen. Aus den persönlichen Äusserungen wird der Wunsch nach einem Kreisel bei der Kreuzung Kantonsstrasse – Brühlmattenstrasse – Niederwilerstrasse festgehalten.
Anliegen zum Thema Quartierverkehr werden in der Umfrage mehrfach eingebracht. Es sind Wünsche allgemeiner Art (z. B. generelle Temporeduktion) oder der Ruf nach mehr öffentlichen Parkplätzen in einzelnen Quartieren. In zahlreichen persönlichen Stellungnahmen wird kritisiert, dass Tempo 30 nicht in den Quartierstrassen eingeführt wird.
In der Umfrage wurde gefragt, ob die Gemeinde die Schleichwege via Wohlerstrasse nach Wohlen oder und via Alte Landstrasse nach Bremgarten zu beruhigen habe. Das Ergebnis ist eindeutig: Für 49,3 % der Befragten trifft dieses Bedürfnis nicht zu, für 16,0 % % eher nicht zu. Nur für 28,6 % hat die Gemeinde eine Lösung für die Beruhigung der Schleichwege nach Wohlen und Bremgarten zu erarbeiten.
Festgehalten wird, dass man aus Fischbach-Göslikon sowohl rasch in den Zentrumsgemeinden Bremgarten und Wohlen als auch in den wichtigen Agglomerationen wie Zürich, Basel oder Luzern sei. Kritische Stimmen weisen allerdings darauf hin, dass die öV-Anschlüsse vor allem gute Verbindungen Richtung Zürich und die Ostschweiz gewährleisten, aber nicht Richtung Wohlen.
Die Umfrageergebnisse bestätigen diese Stellungnahmen.
Insgesamt 64,7 % der Befragten sagen, dass Fischbach-Göslikon von guten Verkehrsverbindungen Richtung Mellingen-Heitersberg und Bremgarten profitiert. Für 34 % von ihnen trifft dies zu, 30,7 % trifft dies eher zu. Nur für 18,7 % trifft dies eher nicht und für 7,3 % gar nicht zu; 6 % sehen gar einen Handlungsbedarf.
Ganz anders werden die öV-Verbindungen Richtung Wohlen beurteilt: 41,3 % finden, dass Fischbach-Göslikon nicht von guten Verkehrsverbindungen ins Zentrum des Bünztals profitiert, weiter 21,3 % vertreten die Haltung „eher nicht“. Nicht einmal ein Viertel, nämlich 21,9 % finden, dass die Einwohner von gute Verkehrsverbindungen profitieren oder eher profitieren. Dem Gemeinderat ist bewusst, dass hier Handlungsbedarf besteht und er weiss, wie schwierig es sein wird, eine gute, finanziell vertretbare Lösung zu finden.
Grosse Meinungsvielfalt zeigt unterschiedliche Wahrnehmungen deutlich
Die Bevölkerungsumfrage hat dem Gemeinderat wertvolle Hinweise über die Haltung der Bevölkerung zu verschiedenen Sachfragen gegeben. Daraus kann er den Handlungsbedarf in verschiedenen Bereichen abschätzen. Insgesamt 646 persönliche Meinungen und Beobachtungen wurden formuliert, am meisten zu den Fragen „Was stört Sie am meisten in Fischbach-Göslikon?“ (177) und „Was sollte in Fischbach-Göslikon dringend an die Hand genommen werden?“ (165).
Aus den offenen Fragen, wo zu ganz unterschiedlichen Themen Stellung genommen wird, lassen sich Befindlichkeiten von Einwohnerinnen und Einwohnern erahnen. Daraus wird deutlich, dass auch heute, nach dem grossen Wachstum des Dorfes von 1980 (Einwohnerzahl: 633) bis in die Gegenwart (Einwohnerzahl 31.12.2020: 1‘676), nach wie vor nicht alle Zuzüger den Eindruck haben, dass sie im Dorf ohne Vorbehalte aufgenommen werden.
Ein Teil der Bevölkerung öffne sich zu wenig für Neues. Misstrauen gegenüber Neuzuzügern sei spürbar und vieles werde durch Alteingesessene entschieden. Das findet sich unter anderem in einer Auswahl kritischer Stellungnahmen in den Fragebogen. Andererseits werden Meinungen formuliert, in welchen erwartet wird, dass Bauprojekte langjährig ansässiger Fi-Göler gefördert und erleichtert werden. Gewünscht werden ausserdem in der Bevölkerung verankerte Lösungen für die Schul- und Mehrzweckgebäude. Auf den Punkt gebracht wird diese Haltung mit der Aussage, dass lange ansässige Fi-Göler und Vereine gefördert werden müssten, denn Neuzuzüger aus der Ferne könnten sich nie wirklich und kompetent für die Gemeinde einsetzen.
Beruhigend wirken die Stimmen, welche nicht ein Erhalten einer ambivalenten Stimmung herbeireden: Anzustreben sei ein konstruktives Miteinander von Einheimischen und Neuzuzügern, ein Eingehen auf Wünsche und Impulse der Bevölkerung, um so die Gemeinde konstruktiv zu entwickeln.
Auswertung Bevölkerungsumfrage Fischbach-Göslikon: JC Kleiner GmbH, St. Gallen / März 2021
Bericht zu den Ergebnissen der Bevölkerungsumfrage: Gemeinde Fischbach-Göslikon / hpf / April 2021
Überarbeitung Leitbild – Bevölkerungsumfrage
In Zusammenarbeit mit der JC Kleiner GmbH wird das bestehende Leitbild der Gemeinde Fischbach-Göslikon überarbeitet. Mit der Überarbeitung des Leitbilds will der Gemeinderat die Gemeinde Fischbach-Göslikon fit für die Zukunft machen.
Wir möchten die Stärken sowie Schwächen der Gemeinde Fischbach-Göslikon herausfinden und daraus Massnahmen zur Steigerung der Standortattraktivität ableiten. Dazu ist der Gemeinderat auf Ihre Meinung angewiesen. Was schätzen Sie an der Gemeinde Fischbach-Göslikon besonders, was weniger?
Gerne laden wir Sie zur Bevölkerungsumfrage ein. Die Umfrage wurde am 17. Februar 2021 in die Haushaltungen verteilt. Weiter haben Sie die Möglichkeit den Fragebogen hier online auszufüllen.
Den ausgefüllten Fragebogen können Sie uns bis spätestens am 7. März 2021 per Post/E-Mail retournieren oder in den Briefkasten werfen. Die Antworten werden vertraulich und anonym behandelt. Das Ausfüllen des Fragebogens dauert höchstens 10 Minuten.
Der Gemeinderat bedankt sich bereits jetzt für Ihre wertvolle Mitarbeit.
Hinweis: Bedauerlicherweise hat sich auf dem Umfrageblatt, welches per Post in die Haushaltungen verteilt wurde ein Fehler eingeschlichen. Der Text in der grauen Zeile auf der ersten Seite wird nicht korrekt angezeigt.
Korrekt wären: 1. Ja, trifft zu / 2. Trifft teilweise zu / 3. Trifft eher nicht zu / 4. Nein, trifft nicht zu